Reifezeitpunkt: mittel bis spät
Wuchs: mittel bis stark
Allgemein: Sauvignon blanc ist eine französische weiße Rebsorte, die bereits seit Jahrhunderten in Bordeaux und im Loiretal angebaut wird, und dort auch vermutlich seine Heimat hat. Diese Rebsorte hat in den letzten Jahrzehnten einen regelrechten Boom erlebt und ist mittlerweile auf der ganzen Welt vertreten. Deutschland hat seine Anbaufläche von Mitte der 90er Jahre aus dem Nichts auf mittlerweile über 1300 ha ausgebaut, wobei hier die Hauptgebiete in Rheinhessen, der Pfalz und Baden liegen. Weltweit sind die wichtigsten Erzeugerländer für Sauvignon blanc Frankreich (30.000 ha), Neuseeland (20.000 ha), Chile (15.000 ha) und Südafrika (9200 ha), wobei gerade die Weine aus den kleineren Anbaugebieten Österreich, Deutschland und Südtirol auf internationalen Verkostungen am klarsten überzeugen.
Sortenmerkmale: TS -> offen, stark weißwollig behaart Blatt -> klein bis mittelgroß, meist fünflappig, stumpf gezähnt, oberfläche ist blasig Traube -> zylinderförmig, klein und dichtbeerig
Anbau: Die Sorte stellt relativ hohe Ansprüche an die Lage. Auf etwas mageren und trockenen Standorten kommt sie allerdings ganz gut zurecht. Sie ist Verrieselungsanfällig, was stärkere Ertragsschwankungen verursachen kann. Der Ertrag ist je nach Klon mittelhoch, selten über 100 hl/ha. Die kürzeren Internodien und die kurze Blattstellung erfordert intensivere Laubwandarbeiten, gerade in der Traubenzone. Die kompakte Traubenstruktur erhöht die Botrytisgefahr, was bei der Standortswahl berücksichtigt werden sollte. Gegen Pilzinfektionen und Winterfrost gilt sie als anfällig.
Wein: Das unverkennbare Merkmal des Sauvignon Blanc ist das kräftige Aroma von Gras, Kräutern, Stachelbeeren und grünen Früchten, die durch schwefelhaltige Verbindungen verursacht werden. Je nach Anbauregion können die Stile stark variieren, dennoch besitzen die Weine des Sauvignon blanc beim Verbraucher einen hohen „Wiedererkennungswert“.
Klone:
französische Klone
Entav 107, 108, 159, 160, 161, 240, 241, 242, 530
–> 242 reichtragend
–> 530 gute Qualität, dichtbeerig
italienische Klone
Lb 36, Lb 50 gute Qualitätsklone, hohes Mostgewicht, hohe Säurewerte
–> Lb 36
–> Lb 50 Qualitätsklon, geringerer Ertrag
Quellen:
Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13., neubearbeitete Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz 2003
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette Livre, Paris 2000
https://www.deutscheweine.de/wissen/rebsorten/weisse-rebsorten/sauvignon-blanc/
http://www.laimburg.it/de/dienstleistungen/anleitungen.asp?news_action=4&news_article_id=538658