Reifezeitpunkt: früh
Wuchs: stark
Allgemein: Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen liegt der Ursprung des Blauen Portugiesers im heutigen Nordost-Slowenien, wo er seit dem 18. Jahrhundert über Österreich nach Deutschland gebracht wurde. Seinen Namen hat er vermutlich von der portugiesischen Stadt Porto, Heute wird der Portugieser in Deutschland auf 2800 ha angebaut, wobei sich die Anabufläche in den letzten 30 Jahren fast halbiert hat. Weitere größere Anbaugebiete liegen in Österreich und Ungarn. Aufgrund des eher späten Austriebs ist diese Sorte auch in Spätfrost gefährdeten Lagen geeignet.
Sortenmerkmale: TS -> spinnenwebartig behhart, grün Blatt -> rund, meist dreilappig und nur wenig gebuchtet Traube -> kegelförmig mit ein bis drei Flügeln, dichtbeerig mit dünnen Beerenschalen
Anbau: Die Sorte stellt geringe Boden- und Lagenansprüche, ist allerdings weniger für feuchte und schwere Böden geeignet. Auch mit nährstoffarmen Sandböden kommen die Reben gut zurecht. Treten keine Schäden durch Winterfröste ein, gilt der Portugieser als wüchsig und ertragssicher. Die Trauben reifen früh und können als Qualitätswein mitunter schon in der ersten Septemberhälfte geerntet werden.
Wein: Der Portugieser gilt als unkomplizierter, angenehmer, vollmundiger, süffiger und frischer Wein. Die Tanninkonzentration ist verhältnismäßig gering, was die Weine früh trinkreif machen. Sowohl als Rotwein als auch als Rosé gut geeignet und zeigt oft Aromne von Johannisbeere, Himbeere oder Erdbeere.
Klone:
Bu 29
Quellen:
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011
Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003