Reifezeitpunkt: spät
Wuchs: mittel bis stark
Allgemein: Der Chardonnay gehöhrt zu den bekanntesten Weißweinsorten der Welt und wird auch in fast allen Weinbaugebieten der Welt kultiviert. Die größte Anbaufläche besitzt Frankreich (51 000 ha) gefolgt von den USA (43 000 ha), Australien (21 000 ha) und Italien (20 000 ha). In Deutschland spielt der Chardonnay auch eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2018 nimmt er bereits ca. 2100 ha der deutschen Anbaufläche ein und hat einen jährlichen Zuwachs von rund 100 ha.
Auffällig für den Chardonnay ist seine Ähnlichkeit zu den Burgundersorten (->Weißburgunder), was auf seine Herkunft zurückzuführen ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Chardonnay eine Kreuzung zwischen Weißer Heunisch und Spätburgunder ist, was für eine Herkunft aus dem Burgund spricht. Bereits im Mittelalter wurden dort beide Sorten angebaut.
Sortenmerkmale: Die Triebspitze ist starkwollig mit rötlichem Rand. Das adulte Blatt ist kräftig grün, schwach dreilappig und besitzt in der Stielbucht eine randständige Blattader. Die Traube ist je nach Klon zylindrisch ohne Schultern oder bis zu zwei Schultern. Die Beeren sind dünnschalig und sind bei Besonnung und Vollreife bernsteinfarben.
Anbau: Der Anbau von Chardonnay sollte nur in guten Burgunderlagen erfolgen, da ansonsten mit hohen Säuregehalten zu rechnen ist. Je nach Verwendungsart des Weines, ist auf die Auswahl des Klones zu achten. Die gute Fruchtbarkeit der basalen Augen ermöglicht auch verschiedene Erziehungssyteme. Der aufrechte Wuchs und die geringe Geiztriebbildung erleichtern die Laubarbeiten. Die Winterfrostfestigkeit und die Holzausreife sind mit gut zu beurteilen.
Wein: Die Weine eignen sich sowohl für den reduktiven Ausbau im Stahltank, was zu frisch-fruchtigen Weinen führt, als auch für den gehaltvollen der Ausbau in Holzfässern.
Klone:
–> 1 Gm, 2 Gm, 3 Gm
–> 50 Gm, 51 Gm, 52 Gm, 53 Gm, 54 Gm, 57 Gm
–> 616 Gm (-> Orange- und Zitrusaroma)
Quellen:
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten, 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011
Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone. 2009
Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. neubearbeitete Auflage, Fachverlag Fraund, Mainz 2003