Reifezeitpunkt: mittel bis spät
Wuchs: mittel bis stark
Allgemein: Der Gewürztraminer oder auch Roter Traminer genannt ist eine Sorte, die in vielen Weinbaugebieten zu finden ist. Am häufigsten anzutreffen ist sie in Frankreich, genauer gesagt im Elsass (ca. 2500 ha), aber auch in Deutschland (ca. 1000 ha), Österreich (ca. 700 ha) oder Südtirol (ca. 600 ha) (alles Stand 2017) gehört sie zu den etablierten Rebsorten. Geürztraminer und Roter Traminer gelten zwar als Synonyme, allerdings beschreiben sie auch die verschiedenen Ausprägungen des Weines. Die Aromaausprägung wird stark durch Umweltbedingungen und Ausbautechnik beeinflusst. Die Herkunft wurde aufgrund von molekularbiologischen Untersuchungen auf Wildreben entlang des Oberrheins begrenzt. Im Mittelalter verschwand der Gewürztraminer, aufgrund verschlechteter Klimabedingungen, allerdings aus dem Anbau und wurde erst ab dem 18. Jhd wieder zur erwünschten Rebsorte.
Sortenmerkmale: TS -> dichtwollig bis filzig Blatt -> klein, rundlich, meist dreilappig, Oberfläche ist blasig Traube -> kurz gestielt, klein bis mittelgroß und dichtbeerig, im Geschmack intensiv
Anbau: Bei schlechtem Blütewetter besteht die Gefahr der Verrieselung, was durch eine schwächer wachsende Unterlage verbessert werden kann. Die Dichtbeerigkeit kann zu Fäulnisproblemen führen, weshalb eine Entblätterung angeraten ist. Die Holzausreife ist gut, wodurch eine hohe Winterfrostfestigkeit gegeben ist. Das Terroir hat einen großen Einfluss auf den Wein.
Wein: Intensiv im Bukett, Aromen von Rose, Litschi, Kumquat, Bitterorange und Marzipan sind sortencharakteristisch
Klone:
Geisenheim
–> 81 Gm-Wolf, 89 Gm-Wolf
–> 1 Gm, 11 Gm
Maier, Würenlingen (Schweiz)
–> RMW 94-34
Sonstige Klone
–> Lb 14
–> N20, N21, N23, N24
–> Fr46-106
Quelle:
Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone. 2009