Reifezeitpunkt: früh bis mittel
Wuchs: stark
Allgemein: Diese gerade in Deutschland sehr verbreitete Rebsorte verdankt ihren Namen ihrem Züchter, Prof. Dr. Dr. Hermann Müller aus Thurgau, der sie im Jahr 1882 an der königlichen Lehranstalt in Geisenheim züchtete. Sie ist eine Kreuzung aus Weißem Riesling und Madeleine Royale. In den deutschen Weinanbaugebieten wird der Müller-Thurgau auf einer Fläche von 12 057 ha angebaut, was in der Gesamtstatistik den zweiten Platz nach dem Riesling ausmacht. In den letzten 30 Jahren hat der Müller-Thurgau stetig an Nachfrage verloren, was bedeutet, dass er im Vergleich zu 1980 mehr als die Hälfte seiner Anbaufläche verloren hat. Dennoch kann man sagen, dass die Nachfrage nach leichten und fruchtigen Weinen in den letzten Jahren, dem Müller-Thurgau wieder mehr Bedeutung zugesprochen wird.
Sortenmerkmale: Triebspitze ->schwach wollig, grün Blatt -> fünf- bis siebenlappig, tief gebuchtet Traube -> mittel bis groß, oft geschultert, Beeren saftig
Anbau: Der Müller-Thurgau stellt keine besonders hohen Ansprüche an die Lage. Selbst in hohen oder kühleren Lagen bringt er gute Ergebnisse, in guten Lagen entstehen oft hochwertige Weine. Die Sorte ist starkwüchsig und reichtragend. Bei Trockenheit, einer zu schwachen Unterlage oder zu hohen Erträgen kann es zu Stresssymptomen kommen, wodurch die Wahl der Unterlage bei der Pflanzung eine wichtige Rolle spielt.
Wein: Müller-Thuragu liefert vorwiegend leichte, frische und fruchtige Weine mit dezentem Muskataroma und milder Säure.
Klone:
Geisenheim
–> 68-13 Gm, 68-10 Gm hartschalig
–> 68-16 Gm aromabetont
Freiburger Klone
–> Fr 1, Fr 2, Fr 3
Sonstige Klone
–> AF1,
–> Wü 1, Wü 3, Wü 7, Wü 12, Wü 18
–> 50N 9N
Versuchsbericht - Klonenvergleich DLR
Andere suchten nach:
Quellen:
Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone. 2009
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011