Reifezeitpunkt: mittel
Wuchs: mittel
Allgemein: Der Usprung dieser Rebsorte liegt vermutlich im mittelalterlichen Burgund und stellt eine natürliche Kreuzung zwischen dem Weißen Heunisch und einem Pinot dar. Ein Hinweis dafür ist nicht nur sein Name, der offenkundig von der im Chablis gelegenen Stadt Auxerre abstammt, sondern auch die Tatsache, dass zu dieser Zeit die Rebsorten Weißer Heunisch und vermutlich Weißburgunder als gemischter Satz im Weinberg zu finden war. Die Verbreitung des Auxerrois hängt mit der Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich zusammen, die ihre heimischen Reben mit in ihre neue Heimat nahmen. Heute liegt das Hauptanbaugebiet des Auxerrois im Nordosten Frankreichs (2479 ha), Luxemburg (180 ha) und Deutschland (253 ha), wobei er in Deutschland hauptsächlich an der Obermosel, in der Südpfalz, im Kraichgau und dem Markgräflerland zu finden ist.
Sortenmerkmale: Die Triebspitze ist schwachwollig und gelblich-grün. Das ausgewachsene Blatt ist mittelgroß, kaum gebuchtet und ähnlich zum Weißburgunder. Die Trauben sind leicht geschultert, mittelgroß bis klein und zeigen in der Vollreife eine leicht dunklere Färbung als eine Weißburgundertraube.
Anbau: Diese Sorte bevorzugt mittlere bis gute Lagen mit tiefgründigen Böden und guter Wasserversorgung. Bei ungünstigem Blütewetter kann es zum Verrieseln der Gescheine kommen. Aufgrund der dünnhäutigen Beerenschalen kann es in frühreifen Jahren mit ungünstigen Bedingungen zu Fäulnis kommen. Daher ist ein passendes Laubwandmanagment für einen qualitätorientierten Weinbau zu empehlen. Der Ertrag liegt deutlich hinter dem von Weißburgunder und Chardonnay aber ehrfahrungsgemäß ist durch einen leicht erhöhten Anschnitt und guten Blütebedingungen auch das Ertragsniveau eines Weißburgunders zu erreichen.
Wein: Die Weine zeigen sich sehr burgunderähnlich aber mit deutlich niedrigeren Säuregehalten. Aufgrund der weichen und runden Struktur eignen sie sich besonders für den trockenen Ausbau und verfügen auch bei moderaten Alkoholgehlaten noch über genügend Körper. Häufig werden sie als Verschnittpartner benutzt und unterstützen so hervorragend einen Weiburgunder oder Chardonnay. Sortenrein ausgebaut erinnert die Aromatik einer Auxerrois häufig an Quitten, Mirabellen und Melone.
Klonenspiegel:
5 Gm, 7 Gm, 11 Gm, 14 Gm
D 64
20 Gm –> meist verwendet
Quellen:
Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone. 2009
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten, 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011